Wie Insekten beim Lernen helfen (können)

Der Motor natürlichen Lernens ist Neugier. Kinder gehen ihrer Umgebung neugierig auf den Grund, sie wollen lernen. Wir können sie dabei unterstützen, die Welt zu erforschen und zu begreifen, indem wir Anregungen geben durch die Art und Weise wie wir die Umgebung gestalten. Und manchmal sind dann halt Insekten die Triebfeder um zu Schreiben oder zu Lesen… 

Die Stabheuschrecken in der NaWi (Raum für Naturwissenschaften) haben Junge bekommen. Etwa 15 Babys haben in den Sommerferien das Licht der Welt erblickt! Da sie nur Brombeerblätter fressen, und ab und zu mit Wasser angesprüht werden müssen, sind sie sehr pflegeleicht. Die Stabheuschrecken bieten den Kindern in der Primaria Anlässe sich mit Zahlen zu beschäftigen (Wieviele Babys sind das? Wieviele Beine haben die Tiere?), sich mit Insekten im Allgemeinen auseinander zu setzen, Verantwortung zu übernehmen und lesen zu lernen (Was brauchen Stabheuschrecken, um zu überleben?).

Eine verstorbene Vogelspinne dient als Anschauungsmaterial und Anlass zum Schreiben. „Achtung Vogelspinne“ soll auf einem Schild stehen. Dafür werden die Wörter erst mit beweglichen Buchstaben gelegt und danach sorgfältig auf das Schild übertragen.

Lernprozesse finden ununterbrochen und häufig unbewusst statt. Die Formalisierung von Bildung hat über viele Jahre verdrängt, dass Lernen in Lebenszusammenhängen, als informelles Lernen bezeichnet, ebenfalls seine Berechtigung hat und in Freien Schulen auf Grund der Freiwilligkeit oftmals zu einem Wissensschatz führt, den sich die Schüler/innen sozusagen „nebenbei“ aneignen. Das Kind bildet sich selbst, mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Die Erwachsenen sind für die Begleitung und Unterstützung des Lernprozesses sehr wichtige Ansprechpartner der Kinder. Das bewusste Überlassen der Verantwortung für den eigenen Lernprozess schlägt sich natürlich im Schulalltag nieder, in dem Kinder und Jugendliche lernen, Verantwortung für ihr tägliches Dasein zu übernehmen.

Manu und Carmen / Antje